Pflege-ABC - Engeldaheim
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In der Pflege gibt es viele unverständliche Bezeichnungen und Fachbegriffe. Wir möchten, dass Sie richtig informiert sind. Unser Pflege-ABC liefert einen Überblick über die wichtigsten Pflegebegriffe.

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24-Stunden-Pflege

Die 24-Stunden-Pflege, auch 24-Stunden-Betreuung genannt, ist eine Betreuungsform bei der eine Betreuungskraft gemeinsam mit dem Pflegebedürftigen in dessen Haus oder Wohnung lebt. Meist wird sie von osteuropäischen Betreuungspersonen, oft aus Polen, in häuslicher Umgebung durchgeführt. Die Betreuungskräfte helfen bei alltäglichen Aufgaben wie Körperpflege, Haushalt, Einkaufen und sozialen Aktivitäten. Diese Form der Betreuung ermöglicht es vielen Pflegebedürftigen, weiterhin in ihrem gewohnten Zuhause zu leben, anstatt in ein Pflegeheim ziehen zu müssen. Vorteile:

  • Individuelle Betreuung: Die Pflegekraft kann gezielt auf die Bedürfnisse der betreuten Person eingehen.
  • Verbleib im eigenen Zuhause: Pflegebedürftige müssen nicht in ein Heim umziehen und bleiben in vertrauter Umgebung.
  • Kontinuität und Vertrautheit: Durch eine feste Bezugsperson entsteht eine enge Beziehung und Sicherheit.
  • Entlastung für Angehörige: Familienmitglieder werden im Pflegealltag unterstützt und entlastet.

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Aktivierende Pflege

Aktivierende Pflege ist ein Pflegeansatz, bei dem pflegebedürftige Personen dazu ermutigt und unterstützt werden, ihre vorhandenen Fähigkeiten so weit wie möglich selbstständig zu nutzen und zu erhalten. Statt ihnen alle Aufgaben abzunehmen, hilft die Pflegekraft gezielt dabei Beweglichkeit, Selbstständigkeit und geistige Fähigkeiten zu fördern. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und eine vollständige Abhängigkeit zu vermeiden.

Alzheimer

Alzheimer ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, die zu Gedächtnisverlust, Verwirrung und dem Abbau kognitiver Fähigkeiten führt. Sie ist die häufigste Form der Demenz und betrifft vor allem ältere Menschen. Im Verlauf der Krankheit sterben Nervenzellen ab, wodurch das Denken, die Orientierung und alltägliche Fähigkeiten zunehmend beeinträchtigt werden. Die genauen Ursachen von Alzheimer sind nicht vollständig geklärt, doch eine Rolle spielen Ablagerungen im Gehirn, genetische Faktoren und der allgemeine Gesundheitszustand. Erste Anzeichen sind oft leichte Vergesslichkeit und Orientierungslosigkeit. Später folgen Schwierigkeiten beim Sprechen, Erkennen von Personen und Bewältigen alltäglicher Aufgaben. Eine Heilung gibt es bisher nicht, doch Medikamente können den Krankheitsverlauf verlangsamen. Wichtig sind zudem geistige Aktivität, eine gesunde Ernährung, Bewegung und soziale Kontakte, um das Risiko zu senken. Für Betroffene ist eine liebevolle Betreuung mit festen Strukturen essenziell. Alzheimer stellt nicht nur die Erkrankten, sondern auch Angehörige vor große Herausforderungen. Frühzeitige Diagnose, professionelle Unterstützung und einfühlsame Pflege können helfen, die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.

Ambulante Pflege

Die ambulante Pflege bietet pflegebedürftigen Menschen die Möglichkeit, in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben und medizinische, pflegerische und haushaltsnahe Versorgung und Betreuung zu erhalten. Sie richtet sich an Senioren, chronisch Kranke, Menschen mit Behinderungen oder Personen, die nach einem Krankenhausaufenthalt Unterstützung benötigen. Diese Form der Pflege und Betreuung erfolgt durch osteuropäische Pflegekräfte in der 24-Stunden-Betreuung bzw. durch ambulante Pflegedienste, die ihre Unterstützung je nach Bedarf mehrmals in der Woche, mitunter auch (mehrmals) täglich anbieten. Ein Pflegedienst ist eine professionelle Dienstleistung, bei der Pflegekräfte (häufig examiniert) regelmäßig oder nach Bedarf zu einem Patienten nach Hause kommen, um medizinische und pflegerische Aufgaben zu übernehmen. Bei der 24-Stunden-Betreuung lebt die Betreuungskraft, häufig aus Polen, rund um die Uhr im Haushalt der pflegebedürftigen Person. Diese Form der Betreuung ist vor allem für Menschen gedacht, die eine kontinuierliche Unterstützung benötigen, aber nicht in einem Pflegeheim leben möchten.

Antrag auf Kostenübernahme durch das Sozialamt

Wenn eine pflegebedürftige Person die finanziellen Mittel nicht ausreicht, um die Kosten für Pflegeleistungen zu decken, kann sie beim Sozialamt einen Antrag auf Kostenübernahme der Pflege stellen. Dies ist vor allem dann relevant, wenn das eigene Einkommen oder Vermögen nicht ausreicht, um die Pflege zu finanzieren, beispielsweise im Pflegeheim oder bei ambulanter Pflege zu Hause. Der Antrag auf Kostenübernahme durch das Sozialamt stellt sicher, dass pflegebedürftige Menschen auch dann die notwendige Pflege erhalten können, wenn ihre finanziellen Mittel nicht ausreichen.

B


Badewannenlift

Ein Badewannenlift ist eine praktische Hilfe für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die das Baden trotz körperlicher Einschränkungen weiterhin genießen möchten. Er erleichtert das Ein- und Aussteigen aus der Badewanne und sorgt für mehr Sicherheit und Unabhängigkeit. Es gibt das Hilfsmittel in unterschiedlichen Bauweisen. Der Sitzlift ist eine der häufigsten Varianten. Er besteht aus einem stabilen Sitz, der elektrisch oder manuell in die Badewanne abgesenkt und wieder angehoben wird. Er bietet eine komfortable und sichere Möglichkeit, in die Wanne zu gelangen und wieder herauszukommen. Bei einem Tuchlift wird die Person mit einem speziellen, stabilen Tuch in die Badewanne abgesenkt. Diese Variante ist besonders für Menschen geeignet, die wenig oder gar keine Beweglichkeit haben. Ein Badekissen ist eine weiche, aufblasbare Alternative, die im Wannenbereich Platz bietet. Es sorgt für eine sanfte Unterstützung und lässt sich leicht an die Körperform anpassen. Diese Option ist besonders platzsparend und einfach zu handhaben. Badewannenlifte und deren Varianten sind in spezialisierten Sanitätshäusern erhältlich.

Barrierefreiheit

Barrierefreiheit im eigenen Zuhause ist besonders wichtig für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Pflegebedarf. Sie ermöglicht es, das häusliche Umfeld sicher und komfortabel zu gestalten, sodass die betroffene Person möglichst selbstständig und ohne Gefahr leben kann. Alltägliche Barrieren sind u.a. bautechnische Hindernisse wie hohe Türschwellen, Treppen vor der Eingangstür oder ein niedriger Toilettensitz. Barrierefreiheit im eigenen Zuhause verbessert nicht nur die Lebensqualität von pflegebedürftigen Menschen, sondern trägt auch dazu bei, die Pflege zu erleichtern. Durch entsprechende Anpassungen wird die Selbstständigkeit gefördert und gleichzeitig das Risiko von Unfällen reduziert. Personen mit einem anerkannten Pflegegrad können im Rahmen der Wohnraumanpassung bis zu 4.180 Euro je Maßnahme von der Pflegekasse erhalten.

Behandlungspflege

Behandlungspflege umfasst alle pflegerischen Maßnahmen, die medizinische Aufgaben betreffen und von einer ausgebildeten Fachkraft durchgeführt werden. Sie dient der medizinischen Versorgung und wird in der Regel auf ärztliche Anordnung hin durchgeführt. Dazu gehören Maßnahmen wie die Wundversorgung, Medikamentengabe, Blutdruckmessung, Injektionen oder Krankengymnastik. Im Unterschied zur Grundpflege, die alltägliche Hilfen wie Waschen und Ankleiden umfasst, ist die Behandlungspflege auf die medizinische Betreuung und die gesundheitliche Stabilisierung der Patienten ausgerichtet. Sie kann sowohl in der häuslichen Pflege als auch in Pflegeeinrichtungen durchgeführt werden. Die Kosten für Behandlungspflege werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

Betreuungsrecht

Das Betreuungsrecht regelt die rechtlichen Grundlagen für die Unterstützung von Personen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung, Behinderung oder Altersdemenz nicht in der Lage sind, ihre Angelegenheiten selbstständig zu regeln. Es ist ein Teilgebiet des Familienrechts und wird im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in den Paragrafen 1896 ff. unter der Bezeichnung „rechtliche Betreuung“ geregelt. Ein Betreuer wird vom Betreuungsgericht bestellt, um die betroffene Person in bestimmten Bereichen wie der Vermögensverwaltung, Gesundheitsfürsorge oder rechtlichen Entscheidungen zu unterstützen. Das Betreuungsrecht stellt sicher, dass die Betroffenen nicht entmündigt, sondern individuell unterstützt werden. Ziel ist es, ihre Selbstbestimmung so weit wie möglich zu wahren, während gleichzeitig ihre Rechte geschützt werden. Der Betreuer handelt im Sinne des Betroffenen und muss regelmäßig Rechenschaft über seine Tätigkeit ablegen.

Betreuungsverfügung – Betreuungsvollmacht

Eine Betreuungsverfügung oder Betreuungsvollmacht ist ein rechtliches Dokument, das es einer Person ermöglicht, im Vorfeld festzulegen, wer sie im Falle einer zukünftigen Entscheidungsunfähigkeit rechtlich vertreten soll. In einer Betreuungsverfügung wird festgelegt, dass eine bestimmte Person als Betreuer im Fall von Krankheit, Demenz oder Unfall bestellt wird. Die Betreuungsvollmacht ermöglicht es, die gleiche Person mit der Entscheidung in spezifischen Bereichen wie Gesundheit, Finanzen oder rechtlichen Angelegenheiten zu bevollmächtigen. Beide Dokumente sorgen dafür, dass die Wünsche der betroffenen Person berücksichtigt werden, ohne dass ein Betreuungsgericht eine Person als Betreuer einsetzen muss. Sie bieten Sicherheit und gewährleisten, dass im Fall einer Betreuung vertrauensvolle Personen in den wichtigsten Lebensbereichen Entscheidungen treffen können.

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Dekubitus

Dekubitus, auch als Druckgeschwür oder Wundliegen bekannt, ist eine Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes, die durch langen Druck auf eine Stelle des Körpers entsteht. Besonders gefährdet sind Menschen, die längere Zeit bettlägerig sind oder einen Rollstuhl benutzen, da der Druck auf bestimmte Körperstellen wie Gesäß, Fersen oder Hüften den Blutfluss einschränkt und zu Gewebeschäden führt. Dekubitus kann in verschiedenen Stadien auftreten, von leichter Hautrötung bis hin zu tiefen, infizierten Wunden. Eine frühzeitige Erkennung und regelmäßige Lagerung sind wichtig, um Druckgeschwüre zu verhindern. Die Behandlung umfasst Hautpflege, Druckentlastung und bei schweren Fällen medizinische Versorgung.

Dekubitus

Demenzpflege umfasst die Betreuung und Unterstützung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind, einer Krankheit, die das Gedächtnis, das Denken und das Verhalten beeinträchtigt. Die Pflege richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten und zielt darauf ab, die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten. Dazu gehören sowohl körperliche als auch emotionale Unterstützung, etwa durch die Hilfe bei der täglichen Pflege, der Medikamentengabe und der Förderung sozialer Interaktionen. Demenzpflege erfordert oft viel Geduld, Einfühlungsvermögen und spezielles Fachwissen, da sich das Verhalten der Erkrankten oft schnell ändern kann. Die Pflege kann sowohl zu Hause durch Angehörige oder osteuropäische Pflegekräfte, in spezialisierten Einrichtungen erfolgen als auch in der 24-Stunden-Betreuung erfolgen.

Desinfektion

Desinfektion in der Betreuung und Pflege ist ein wichtiger Bestandteil der Hygiene, um Infektionen und die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Sie umfasst das Reinigen und Desinfizieren von Oberflächen, Geräten, Händen und Wunden, um die Übertragung von Bakterien, Viren und Pilzen zu vermeiden. In der Pflege werden insbesondere häufig berührte Oberflächen, wie Türgriffe, Toiletten oder Betten, regelmäßig desinfiziert. Auch die Händedesinfektion spielt eine zentrale Rolle, um eine Ansteckung zu verhindern. Desinfektionsmittel müssen korrekt angewendet werden, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten. Eine gründliche Desinfektion trägt entscheidend zur Gesundheit und Sicherheit der Patienten und Pflegekräfte bei.

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Entlastungsbetrag

Der Entlastungsbetrag ist eine finanzielle Unterstützung, die pflegebedürftigen Menschen zusteht, um ihnen zusätzliche Hilfe im Alltag zu ermöglichen. Er beträgt bis zu 125 Euro monatlich und kann für verschiedene Leistungen genutzt werden, wie zum Beispiel für die Inanspruchnahme von haushaltsnahen Dienstleistungen oder Betreuungsdiensten. Der Entlastungsbetrag soll Angehörige entlasten und pflegebedürftige Personen unterstützen, indem er die Kosten für zusätzliche Hilfe oder Betreuung abdeckt. Er kann bei der Pflegekasse beantragt werden, wenn der Pflegebedürftige mindestens in Pflegegrad 1 eingestuft ist.

Ernährungsmanagement

Ernährungsmanagement ist ein wichtiger Bestandteil, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von pflegebedürftigen Menschen zu fördern. Es umfasst die Planung und Umsetzung einer ausgewogenen Ernährung, die den individuellen Bedürfnissen des Patienten entspricht, insbesondere bei Erkrankungen wie Diabetes, Demenz oder Schluckstörungen. Ernährungsmanagement kann auch die Kontrolle der Nahrungsaufnahme, die Unterstützung bei der Zubereitung von Mahlzeiten und die Beratung zur richtigen Ernährung beinhalten. Eine angepasste Ernährung hilft Mangelernährung und gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

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Gedächtnistraining

Gedächtnistraining ist eine wichtige Maßnahme, um die geistige Leistungsfähigkeit von Menschen mit kognitiven Einschränkungen, wie etwa bei Demenz, zu fördern. Es umfasst gezielte Übungen und Aktivitäten, die das Gedächtnis, die Konzentration und das Problemlösungsvermögen anregen. Durch regelmäßiges Gedächtnistraining können die betroffenen Personen ihre geistige Beweglichkeit erhalten oder verbessern und damit ihre Selbstständigkeit länger bewahren. Solche Übungen können in Form von Gedächtnisrätseln, Erinnerungsübungen oder Spielen durchgeführt werden und werden individuell an den Zustand des Betroffenen angepasst.

Gehhilfen

Gehilfen sind Hilfsmittel, die pflegebedürftige Menschen bei der Mobilität und im Alltag unterstützen. Dazu gehören Rollstühle, Rollatoren, Gehstöcke und Gehhilfen wie auch speziell angepasste Schuhe oder Stützen. Diese Hilfsmittel ermöglichen den Betroffenen mehr Unabhängigkeit und Sicherheit, indem sie das Gehen erleichtern und das Sturzrisiko verringern. Gehilfen werden oft individuell angepasst, um den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person gerecht zu werden und die körperliche Belastung zu reduzieren. Sie tragen entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität bei und erleichtern sowohl den Betroffenen als auch den Pflegenden die Betreuung.

Geriatrie

Geriatrie ist ein Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Gesundheitspflege älterer Menschen befasst, insbesondere mit den gesundheitlichen Herausforderungen, die mit dem Älterwerden einhergehen. In der Betreuung und Pflege geht es in der Geriatrie darum, die physischen, psychischen und sozialen Bedürfnisse älterer Menschen zu erkennen und zu behandeln. Geriatrische Pflege umfasst neben der medizinischen Behandlung auch die Förderung der Lebensqualität, die Unterstützung bei Alltagsaktivitäten und die Prävention von Alterskrankheiten wie Demenz, Arthrose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ziel ist es, die Selbstständigkeit und das Wohlbefinden der älteren Menschen so lange wie möglich zu erhalten.

Grundpflege

Grundpflege umfasst die grundlegenden pflegerischen Maßnahmen, die pflegebedürftige Menschen im Alltag unterstützen, um ihre Selbstständigkeit so weit wie möglich zu erhalten. Sie umfasst Tätigkeiten wie Körperpflege, Hilfe bei der Ernährung, Mobilisation (Hilfe beim Aufstehen und Gehen) sowie die Toilettenhilfe. Diese pflegerischen Aufgaben sind notwendig, um den Alltag der betroffenen Personen zu erleichtern und ihre Lebensqualität zu sichern. Grundpflege kann sowohl von Angehörigen, Pflegediensten als auch Betreuungskräften in der 24-Stunden-Betreuung durchgeführt werden, wenn die Person pflegebedürftig ist. In vielen Fällen wird die Grundpflege nach Bedarf und dem Pflegegrad des Betroffenen angepasst. Die Kosten für Grundpflege werden in Deutschland durch die Pflegeversicherung übernommen, wenn der Betroffene einen bestimmten Pflegegrad erreicht hat. Die Höhe der Leistungen hängt vom festgestellten Pflegegrad ab. In vielen Fällen können Pflegehilfsmittel wie Betten, Rollstühle oder Pflegebetten, die für die Durchführung der Grundpflege notwendig sind, von der Krankenkasse oder Pflegeversicherung bezuschusst werden.

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Häusliche Krankenpflege

Häusliche Krankenpflege bezeichnet die medizinische Betreuung und Pflege, die pflegebedürftigen Menschen in ihrem eigenen Zuhause zuteilwird. Sie umfasst Maßnahmen wie die Wundversorgung, Medikamentengabe, Blutdruckmessung und Injektionen, die in der Regel von examinierten Pflegekräften oder Krankenpflegern durchgeführt werden. Ziel der häuslichen Krankenpflege ist es, den Patienten eine medizinische Versorgung zu bieten, ohne dass sie ins Krankenhaus müssen, und ihre Genesung im vertrauten Umfeld zu unterstützen. Sie wird meist von der Krankenkasse übernommen, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt und bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Häusliche Krankenpflege trägt dazu bei, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und die Pflege in einem sicheren und gewohnten Umfeld zu gewährleisten.

Hausnotruf

Ein Hausnotruf ist ein wichtiger Sicherheitsdienst in der Betreuung und Pflege, der es pflegebedürftigen Menschen ermöglicht, im Notfall schnell Hilfe zu erhalten, ohne das Haus verlassen zu müssen. Über einen Notrufknopf oder eine spezielle Hausnotrufuhr kann der Betroffene im Falle eines Sturzes, einer plötzlichen Erkrankung oder eines anderen Notfalls sofort Kontakt zu einer Notrufzentrale aufnehmen. Diese leitet die Information an den Pflegedienst, Angehörige oder den Notarzt weiter, je nach Dringlichkeit. Der Hausnotruf sorgt für mehr Sicherheit und Unabhängigkeit, insbesondere für ältere Menschen, die alleine leben oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Die Kosten für den Hausnotruf können teilweise von der Pflegeversicherung übernommen werden, wenn eine Pflegebedürftigkeit vorliegt.

Hublift

Ein Hublift in der Pflege wird verwendet, um pflegebedürftige Personen mit eingeschränkter Mobilität sicher und komfortabel zwischen verschiedenen Höhen zu transportieren, wie beispielsweise von einem Stockwerk ins andere oder in und aus einer barrierefreien Dusche. Der Hublift funktioniert durch ein Hebesystem, das die Person in einem speziellen Sitz oder Plattform anhebt, um sie auf eine höhere oder niedrigere Ebene zu bringen. Hublifte können je nach Bedarf und baulichen Gegebenheiten individuell angepasst werden. Die Kosten für Hublifte können in bestimmten Fällen durch die Pflegekasse oder Krankenkasse bezuschusst werden, wenn die Maßnahme der Verbesserung der Mobilität und Pflege dient. Dafür muss eine ärztliche Verordnung vorliegen, und die Notwendigkeit der Anschaffung muss durch den zuständigen Dienstleister bestätigt werden. In vielen Fällen können zusätzlich Zuschüsse nach dem Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) beantragt werden, um die Anschaffungskosten zu decken. Existiert kein Pflegegrad, können KfW-Förderprogramme eine finanzielle Unterstützung leisten.

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Inkontinenz

Inkontinenz bezeichnet den unkontrollierten Verlust von Urin oder Stuhl und ist ein häufiges Problem bei älteren Menschen oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen. In der Betreuung und Pflege stellt Inkontinenz eine besondere Herausforderung dar, sowohl für die betroffenen Personen als auch für die Pflegekräfte. Sie kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, darunter Alterserscheinungen, Erkrankungen wie Demenz, Neurologische Störungen oder Hormonelle Veränderungen. Die Pflege von inkontinenten Menschen umfasst mehrere Aspekte:

  • Hygiene: Regelmäßige Reinigung und Hautpflege sind entscheidend, um Hautreizungen, Entzündungen oder Wundliegen zu vermeiden
  • Inkontinenzprodukte: Der Einsatz von Inkontinenzmaterialien wie Windeln, Einlagen oder Urinalkondomen sorgt für die notwendige Hygiene und Bequemlichkeit.
  • Toilettenhilfe: Unterstützung beim Gang zur Toilette oder bei der Benutzung von speziellen Hilfsmitteln wie Toilettenstühlen oder Urinalen.
  • Individuelle Anpassung: Je nach Schweregrad der Inkontinenz werden die Pflegepläne individuell angepasst, um die betroffenen Personen bestmöglich zu unterstützen.

Inkontinenz kann für die betroffenen Personen eine erhebliche psychische Belastung darstellen, da sie Schamgefühle und Angst vor peinlichen Situationen hervorrufen kann. Eine einfühlsame Betreuung und der respektvolle Umgang mit diesem Thema sind daher besonders wichtig. Mit der richtigen Unterstützung und einem angepassten Pflegeplan kann die Lebensqualität von Menschen mit Inkontinenz deutlich verbessert werden. Inkontinenzberatung und moderne Hilfsmittel tragen dazu bei, die Auswirkungen auf den Alltag der betroffenen Personen zu minimieren und ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.

Inkontinenzmaterial

Inkontinenzmaterial ist ein wesentlicher Bestandteil der Pflege und Betreuung von Menschen mit Inkontinenz. Es gibt verschiedene Formen von Inkontinenzprodukten, die je nach Grad der Inkontinenz und den individuellen Bedürfnissen des Patienten eingesetzt werden.

  • Inkontinenzslips: Diese sind ähnlich wie Windeln und eignen sich für Menschen mit schwerer Inkontinenz. Sie bieten eine hohe Saugkraft und sind besonders für den Tag und die Nacht geeignet, um den Patienten trocken zu halten.
  • Inkontinenzeinlagen: Diese werden in die normale Unterwäsche eingelegt und sind eine diskrete Lösung für Menschen mit leichter bis mittlerer Inkontinenz. Sie sind in verschiedenen Saugstärken erhältlich und bieten einen angenehmen Tragekomfort.
  • Schutzhosen: Schutzhosen aus elastischem Material halten die Einlagen oder Windeln sicher an Ort und Stelle und sorgen für zusätzlichen Komfort und Sicherheit. Sie sind besonders hilfreich, wenn die Mobilität eingeschränkt ist.
  • Vorlagen: Diese sind eine weitere Form von Einlagen, die für Menschen mit mittlerer Inkontinenz geeignet sind. Sie werden entweder in die Unterwäsche eingelegt oder mit speziellen Hosen getragen und bieten eine diskrete Lösung.
  • Inkontinenzunterlagen: Diese werden unter den Patienten gelegt, um Matratzen oder Möbel vor Flüssigkeiten zu schützen. Sie sind besonders nützlich für Bettruhe oder Rollstuhlnutzer.
  • Urinbeutel und Urinalkondome: Urinbeutel und Kondome sind praktische Lösungen für Menschen mit unkontrolliertem Harnverlust. Sie werden über das Genital getragen und leiten den Urin sicher in einen Beutel.

Die Auswahl des richtigen Inkontinenzmaterials hängt vom individuellen Bedarf des Betroffenen ab und sollte in Absprache mit einem Arzt oder Pflegeberater erfolgen. Richtiges Inkontinenzmaterial trägt entscheidend zur Hygiene, Komfort und Lebensqualität der betroffenen Personen bei. Wenn die Patienten mindestens eine mittelschwere Inkontinenz besitzen, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Inkontinenzmaterialien. Voraussetzungen hierfür sind eine ärztliche Verordnung und dass das Produkt im Hilfsmittelkatalog aufgeführt ist.

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Kurzzeitpflege

Kurzzeitpflege ist eine temporäre Pflegeleistung, die vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn eine pflegebedürftige Person nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer akuten gesundheitlichen Krise Unterstützung benötigt. Diese Pflegeform richtet sich an Menschen, die eine Übergangszeit ohne dauerhafte Unterbringung oder eine längerfristige Pflege benötigen. Die Kurzzeitpflege kann in speziellen Pflegeeinrichtungen oder in Einrichtungen der stationären Altenhilfe erfolgen und ermöglicht eine Entlastung der Angehörigen, die nicht rund um die Uhr pflegen können. Die Dauer der Kurzzeitpflege ist gesetzlich auf maximal acht Wochen im Jahr begrenzt, wobei die Kosten zum Teil von der Pflegeversicherung übernommen werden. Die Leistung wird dabei individuell angepasst, je nach Bedarf der pflegebedürftigen Person. Kurzzeitpflege bietet nicht nur die Möglichkeit einer Erholung und Stabilisierung der gesundheitlichen Situation, sondern auch eine Chance zur Weiterplanung, wenn die häusliche Pflege nicht mehr ausreichend gewährleistet werden kann.

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Medikamentenmanagement

Medikamentenmanagement ist ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Pflegepraxis, insbesondere für pflegebedürftige Menschen, die mehrere Medikamente einnehmen müssen. Es umfasst alle Schritte, die notwendig sind, um eine sichere und effektive Medikamentengabe zu gewährleisten. Im praktischen Umgang bedeutet dies, dass Pflegekräfte regelmäßig überprüfen müssen, ob die richtigen Medikamente zur richtigen Zeit in der richtigen Dosis verabreicht werden. Ein wichtiger Aspekt ist die Dokumentation der Medikation, um Verwechslungen zu vermeiden und alle Änderungen im Medikamentenplan nachvollziehbar zu machen. Pflegekräfte müssen auch sicherstellen, dass die Patienten die Medikamente korrekt einnehmen, was besonders bei älteren Menschen oder jenen mit kognitiven Einschränkungen oft eine Herausforderung darstellt. Insgesamt zielt praktisches Medikamentenmanagement darauf ab, die Gesundheit der Patienten zu fördern, Risiken wie Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen zu reduzieren und eine effektive Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegekräften und Angehörigen sicherzustellen.

Medikamentenmanagement

Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) ist eine unabhängige Einrichtung, die im Auftrag der gesetzlichen Krankenversicherung medizinische Begutachtungen durchführt. Er prüft unter anderem die Notwendigkeit und Angemessenheit von medizinischen Behandlungen, Pflegeleistungen und Rehabilitationsmaßnahmen. Zudem ist der MDK zuständig für die Feststellung des Pflegegrades bei pflegebedürftigen Personen und für die Kontrolle von Pflegeeinrichtungen. Durch seine Tätigkeit trägt der MDK zur Qualitätssicherung im Gesundheitswesen bei und sorgt für die Einhaltung von medizinischen Standards.

Medizinische Fußpflege

Medizinische Fußpflege, auch als podologische Behandlung bezeichnet, umfasst die professionelle Pflege und Behandlung der Füße, insbesondere bei Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen. Sie beinhaltet das Schneiden und Pflegen der Nägel, das Entfernen von Hornhaut und Schwielen sowie die Behandlung von Hautproblemen und Fußerkrankungen. Ziel der medizinischen Fußpflege ist es, Fußbeschwerden vorzubeugen, Schmerzen zu lindern und die Mobilität der Patienten zu fördern. Besonders für Menschen mit Diabetes ist sie wichtig, um Fußverletzungen oder Infektionen zu vermeiden.

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Nachtbetreuung

Eine teilstationäre Nachtbetreuung von Pflegebedürftigen kann bei Bedarf als Ergänzung zur häuslichen Pflege durch Angehörige genutzt werden. Bei Demenz im fortgeschrittenen Stadium ist der Tag-Nachtrhythmus der Betroffenen mitunter gestört. Hier bietet sich zur Entlastung der Angehörigen eine Nachtbetreuung in entsprechenden Einrichtungen an, in denen die Betroffenen professionell betreut und medizinisch versorgt werden. Der Pflegebedürftige wohnt weiterhin zu Hause, verbringt aber die Nacht in einer Einrichtung (Pflegeheim, Wohnanlage). Eine Alternative bietet sich mit einer 24-Stunden-Betreuung, bei der die Pflegekraft im Haus des Pflegebedürftigen wohnt und für eine angemessene Nachtbetreuung vor Ort präsent ist.

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Oberschenkelhalsbruch

Ein Oberschenkelhalsbruch, auch als Hüftfraktur bezeichnet, ist eine schwerwiegende Verletzung, bei der der Knochen im Bereich des Oberschenkelhalses bricht, meist durch einen Sturz oder eine hohe Belastung. Diese Fraktur tritt häufig bei älteren Menschen auf, insbesondere bei denen mit Osteoporose, da ihre Knochen brüchiger sind. Symptome sind starke Schmerzen im Hüftbereich, eine eingeschränkte Beweglichkeit und Schwierigkeiten beim Gehen. Die Behandlung umfasst in der Regel eine Operation, bei der der Bruch entweder mit Schrauben, einer Platte oder einem künstlichen Hüftgelenk stabilisiert wird. Eine schnelle medizinische Versorgung ist wichtig, um Komplikationen wie Infektionen oder eine eingeschränkte Mobilität zu vermeiden.

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Palliativpflege

Palliativpflege ist eine spezialisierte Betreuung für Menschen mit schweren, unheilbaren Krankheiten, bei der der Fokus auf der Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen liegt. Ziel ist es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und ihnen sowie ihren Angehörigen emotionale, psychische und soziale Unterstützung zu bieten. Palliativpflege kann sowohl zu Hause, bspw. in Form der 24-Stunden-Betreuung, als auch in Pflegeeinrichtungen oder Hospizen erfolgen. Sie berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse des Patienten und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um sowohl körperliche als auch seelische Beschwerden zu lindern.

Palliativpflege

Eine Patientenverfügung ist ein schriftliches Dokument, in dem eine Person festlegt, welche medizinischen Maßnahmen sie im Falle einer schweren Krankheit oder eines Unfalls wünschen oder ablehnen, falls sie selbst nicht mehr in der Lage ist, ihren Willen zu äußern. Sie regelt vor allem Entscheidungen bezüglich lebensverlängernder Maßnahmen, wie zum Beispiel künstlicher Ernährung, Beatmung oder Wiederbelebung. Eine Patientenverfügung gibt den Ärzten und Angehörigen klare Anweisungen und hilft, Konflikte in emotional belastenden Situationen zu vermeiden.

Die Patientenverfügung kann jederzeit erstellt und geändert werden, solange der Betroffene geistig in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen. Sie ist in Deutschland rechtlich bindend, wenn die entsprechenden Bedingungen eintreten, dass der Patient nicht mehr urteilsfähig ist. Zusätzlich kann eine Vorsorgevollmacht erteilt werden, die eine Person des Vertrauens dazu berechtigt, Entscheidungen im Namen des Patienten zu treffen.

Die Erstellung einer Patientenverfügung erfordert eine sorgfältige Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen vom Lebensende und den medizinischen Möglichkeiten. Viele Menschen nutzen die Gelegenheit, um sich rechtzeitig Gedanken über ihre Wünsche und Vorstellungen zu machen, was zu mehr Sicherheit und Respekt für den eigenen Willen führt, wenn es zu kritischen gesundheitlichen Situationen kommt.