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engeldaheim

Verfasste Forenbeiträge

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  • Aaron
    Administrator

    Und mir geht es mittlerweile ziemlich auf den Geist, wie „arm“ doch diese ausländischen Betreuerinnen angeblich sind. Meist sind es ja einfache Haushaltshilfen, einfache Frauen ohne oder mit minimaler Ausbildung, die keineswegs 24 Stunden am Tag arbeiten müssen. Was heißt überhaupt die 24 Stundenpflege? Natürlich stehen die Pflegerinnen rund um die Uhr zur Verfügung und wohnen bei den zu pflegenden. Also arbeiten sie 24 Stunden, da gibt es nichts zu beschönigen. Nicht umsonst werden zB in stationären Einrichtungen auch Bereitschaftsdienste entlohnt. Ich will die ausländischen Pflegerinnen nicht niedermachen, es ist bestimmt ein physisch und psychisch anstrengender Beruf, mit alten, kranken oder dementen Menschen zu arbeiten. Aber eine Vergütung in Höhe von 2300 Euro im Monat plus Kost und Logis scheint mir jetzt nicht sehr miserabel zu sein. Und die Pflegerinnen kommen hier nach Deutschland, in ein zivilisiertes Land – kein Angehöriger wird eine gute 24 h Pflegerin aus Polen oder Rumänien sekkieren, die Angehörigen und die Pflegebedürftigen sind ja auf diese Hilfe angewiesen und froh, Pflegehilfe bei sich zu Hause zu haben. Wenn jemand allerdings schlechte Arbeit leistet, muss es aber erlaubt sein, das anzusprechen. Agenturen verdienen auch Geld damit das ist schon klar. Ich will jetzt keine der Agenturen hier verlinken, die Preisgestaltung ist unterschiedlich. Manche kassieren nach Pflegestufen, manche haben einen fixen Betrag. Auf jeden Fall werden bei allen die Kosten mit ca. 2200 Euro pro Monat angegeben, minus Pflegegeld, Förderung usw. Also nochmal: Sie können sich ausrechnen, wieviel die Pflegerinnen im Endeffekt bekommen. Arm sind sie sicher nicht.

    Gruß, Aaron


    Anonym
    Administrator

    Hey Jette,

    Ich habe nicht so richtig verstanden, warum die 24h Betreuung für die zu pflegende Person eine Notlösung sein soll? Keine Betreuerin arbeitet 24h am Stück! Anwesenheit ja, Verfügbarkeit ja, aber tatsächliche Arbeit ist je nach Pflegefall sehr unterschiedlich. Und die Kehrseite der Medaille sind dann zwei Monate Freizeit! Da kann man sich gut erholen oder? Und 1200 Euro im Monat oder mehr zzgl. freier Kost und Logis und Ticket in die Heimat ist für dortige Verhältnisse jetzt auch nicht schlecht. Und je nach Berufsgruppe sogar für die deutschen Verhältnisse.


    Jette
    Administrator

    Hi,

    ich kann Dir Iggi so 100% nicht zustimmen. Nach meiner Erfahrung ist eine polnische 24 std Betreuung und Pflege absolut eine Notlösung. Die 24 std. Betreuung ist teilweise moderne Sklaverei mit unglaublich niedriger Entlohnung, schrecklichen Arbeitszeiten (24 Std. mal 14 Tage am Stück) und pflegemäßig und qualitativ auf niedrigstem Niveau. Ich will jetzt nicht sagen, dass es die Qualitätsprobleme in Pflegeheimen nicht auch gibt, aber die ausländische 24h-Betreuung sticht schon hervor. In den Pflegeheimen werden die Pflegehelfer zumindest halbwegs fair entlohnt und haben Arbeitszeiten, die auch noch ein Sozialleben ermöglichen. Für ein bisschen Freizeit müssen 24h Betreuung die Klienten dann tw. mit der Rettung ins Krankenhaus schicken. Ich glaube wären die Qualitätskontrollen besonders in den Pflegeheimen notwendig. Ich habe bei meiner Oma im Laufe der letzten Jahre alle Varianten der Pflege miterlebt: Das Pflegeheim in Lingen war von der Qualität her wirklich in Ordnung, freundliche Atmosphäre, engagiertes Pflegepersonal. Die Option mobile Pflegedienste erschien mir extrem teuer und qualitativ eher mäßig. Außerdem war es nicht möglich, dass kurzfristig jemand außerhalb der Morgen- und Abendversorgung vorbeikam. Weil wir alle im selben Haus lebten, war eine gewisse Kontrolle da, anders würde ich mich nicht auf dieses Modell einlassen. Die Pflegedienste sind natürlich auch nicht effizient, weil sie zehn Minuten pflegen und 20 Minuten den Pflegebericht schreiben müssen. Weil ein zu großer Wechsel an Pflegekräften die Sache mühsam macht, da man sich jedesmal erklären muss … und damit die meiste Zeit draufgeht. Das Pflegeheim ist meiner Ansicht nach für die Betroffenen nicht die schlechteste aller Varianten. Die 24-Stunden-Betreuung durch Ausländer hat viele Nachteile und ist keine nachhaltige Lösung. Sobald im Heimatland an die Betreuerinnen faire Löhne gezahlt werden, fällt diese Möglichkeit sowieso weg und man muss nach anderen Möglichkeiten suchen. Mfg. Jette


    Iggi78
    Administrator

    Hallo!

    bei uns war es so, dass meiner Mutter die rund um die Uhr Betreuung meines Vaters irgendwann zu viel wurde und dann probierten wir ein Pflegeheim aus. Nicht nur mein Vater ist dort verfallen, auch ich und mein Bruder haben Depressionen bekommen, denn man muss viel Zeit dort verbringen und es ist deprimierend. Das Pflegepersonal ist im Pflegeheim unheimlich überfordert und die Pflegebedürftigen Senioren sind die meiste Zeit sich selbst überlassen, oder werden vor Fernseher oder ins Bett geschoben. Das Essen wird serviert und schnell weggeräumt, wer nicht selber schneiden oder gar essen kann, hat Pech gehabt. Es stinkt überall wie ein Pissoir. Gegenwärtig pflegen meinen Vater (der wird bald 90) 2 polnische Pflegerinnen ( abwechselnd) und der Vater hat große Fortschritte gemacht, geht selbstständig zur Toilette, bewegt sich mit Rollator fort und vor allem, er hat wieder Lebensmut entwickelt. Das ist der Vorteil einer individuellen 24 Std. Betreuung zu Hause durch ausländische Pflegekräfte. In den Pflegeheimen werden die Bewohner 6 Uhr nachmittags niedergelegt, damit sich das Pflegepersonal in den Aufenthaltsraum zu Kaffee und Zigaretten zurückziehen kann. Da wird dann nur noch im Notfall reagiert. Das haben wir also ausprobiert und ich sage euch – nimmermehr! Erst zu Hause konnte sich mein Vater so richtig erholen und jetzt soll er in eigenen vier Wänden bleiben, wo er sich wohl fühlt. Für meine Angehörigen kommt sicher kein Pflegeheim mehr in Frage, sondern nur eine 24-Stundenpflege zu Hause. Zu Hause gibt es für die zu pflegende Person als auch für die Familie dann auch höchstens zwei Ansprechpersonen und nicht Dutzende Pflegerinnen und Pfleger, wo eine nicht weiß, was die andere getan hat. Aus Erfahrung weiss ich jetzt, dass eine im Haushalt wohnende 24 h Pflegekraft viel effizienter sein kann. Allerdings hatten wir bei 24-Stunden-Pflege daheim sowohl extrem engagierte Pflegerinnen aus Polen als auch solche, denen ihr Pflegejob anscheinend relativ egal war. Aber immerhin ist dies die beste Lösung für alle Betroffenen finde ich. Gutes für euch 🙂

    Iggi78

    als Antwort auf: Polnische 24 std Pflegekräfte daheim in Menden und Iserlohn Sauerland #3319

    Di-Va
    Administrator

    Ich habe was im Netz gefunden. Ein Artikel aus einem anderen Forum bzgl. polnische 24 std. Pflegekräfte und polnische Haushaltshilfen in Deutschland (Auszüge aus einem Interview 2005):

    Frauen aus Osteuropa, die „legal“ als Haushaltshilfen in deutschen Haushalten mit Pflegebedürftigen arbeiten. Wie kommen die Frauen hier her? Die Frauen, die so als Haushaltshilfen vermittelt werden, können bis zu drei Jahren in Deutschland arbeiten. Es ist auch möglich in dieser Zeit den AG zu wechseln. Der berufliche Hintergrund muss nichts mit Pflege zu tun haben. Es wird z.B. auch eine Gärtnerin oder Reiseverkehrsfrau vermittelt. Viel arbeiten für wenig Geld. Vereinbarte Arbeitszeit durch die Agenturen, 38,5 Wochenstunden. Verdienst nach Bundesland 967 bis 1177 Euro in Monat, sind kranken-, -renten- und arbeitslosenversichert (haben aber keinen Einspruch auf Zahlung aus der Arbeitslosenversicherung). Was tun diese Frauen konkret hier? Wie sind die Arbeitsbedingungen? Stimmen die Horrorgeschichten, nach denen die Frauen 24-Stunden-Dienste sechs Tage die Woche leisten müssen?
    Es sind eher sieben Tage! Im Vertrag steht, dass sie als Haushaltshilfe arbeiten, und zwar 38,5 Stunden.
    Es sind wenig Frauen, bei denen das auch eingehalten wird. Jedenfalls wenig von denjenigen die in einem Haushalt mit Pflegebedürftigen zusammenleben. Sie sind rund um die Uhr im Einsatz, denn sie sollen ja für alle Aufgaben, die anfallen, da sein. Zu den Tätigkeiten gehören waschen, kochen und putzen. Grundpflegerische Tätigkeiten wie Essen reichen oder Hilfe beim Waschen werden ebenfalls durch das Arbeitsamt gebilligt. Warum und mit welchen Erwartungen kommen die Frauen hierher? Das ist sehr unterschiedlich. Die Kalkulation geht aber wohl dahin, dass sie sich nach drei Jahren Arbeit in Deutschland zu Hause ein Haus bauen und ein Auto kaufen können. Wie belastend dieser 24-Stunden-Dienst ist, hängt natürlich auch von der Art der Erkrankung des Pflegebedürftigen ab.
    Einige Haushaltshilfen erzählen, dass sie Angst haben auf die Toilette zu gehen, weil sie in dem Moment nicht beobachten können, was die Pflegebedürftige macht. Ein Frau erzählte sie darf das Haus nicht verlassen.
    Natürlich ist bei allem das Verhältnis zu den Familienangehörigen wichtig. Einige erzählen haarsträubende Geschichten wie sie behandelt werden: Sie dürfen sich nicht mit ihren Freundinnen verabreden – außerhalb der Arbeitszeitzeit wohlgemerkt; Sie dürfen sich nicht auf dem Festnetz ihrer AG anrufen lassen; sie dürfen nicht vor dem Haus rauchen. Manche haben ihren Lohn mal gar nicht, mal zu spät bekommen. Sexuelle Belästigung kommt auch vor. Das gab e schon mal. Früher gingen junge Frauen aus ländlichen Regionen zu städtischen Großfamilien „in Stellung“ und haben genau unter diesen Bedingungen gearbeitet. Aber das ist der Grund, warum Frauen aus Osteuropa beschäftigt werden, weil das natürlich hier nie jemand machen würde unter diesen Bedingungen.

    Was meint ihr, ist das noch aktuell? Würde gerne mal eure Meinung hören, lg. Di-Va


    Ronald
    Administrator

    Und meine Oma 87 Jahre alt wohnt noch alleine in ihrer Wohnung. Jeden Tag kommt ein Pflegedienst, der Hausarzt kommt jeden 3 Tag und zusätzlich kümmert sich ihre Nachbarin um sie. Die Hilfe der Nachbarin hat meine Mutter organisiert, weil die Oma sich weigerte, die Hilfe einer fremden Frau (sprich fachlicher Seniorenbetreuerin) anzunehmen. Sie hat einen Alarmknopf, den sie immer bei sich trägt, weil sie schon mal gefallen ist. Trotzdem will die Oma nicht in ein Pflegeheim, weil sie sich dort einfach nicht wohlfühlen würde. Ich kann sie sehr gut verstehen, denn wir wissen alle wie es mit den Heimen ist – grob gesagt ist zehn Pflegeheimen vielleicht eines, wo man sich, vom Personal her, wirklich um jeden einzelnen Heimbewohner kümmern kann. Aber schon mal anmelden ist eine gute Idee – dann kommt sie dann in das Heim, wo sie hinwill, wenn es gar nicht mehr anders geht. Meine Mutter ist auch nicht mehr die Jüngste und leidet an Rückenschmerzen. Ich glauben, wenn Deine Uroma noch geistig in Ordnung ist und vollbesitzt ihre geistigen Fähigkeiten, wirst du sie nicht überzeugen können, in ein Heim umzuziehen, aber vielleicht dazu bringen, doch einen polnischen oder slowakischen Pflegedienst ins Haus zu holen oder Betreutes Wohnen, wo 24 Stunden am Tag jemand verfügbar ist, sie aber in ihrer vertrauten Umgebung bleiben kann. Denn wer will schon im Alter sein gewohntes Leben aufgeben! Wir haben lange gebraucht, um unsere Oma zu überzeugen, den Alarmknopf bei sich zu tragen, das wollte sie anfangs auch nicht. Erst als sie mal die Treppe runtergefallen ist hat sich einverstanden erklärt, weil sie (mit recht) Angst bekommen hat. Der Arzt kam und sie wurde dann erstmal ins Krankenhaus eingeliefert. Tatsache ist, dass die Oma ohne die Hilfe der Nachbarin nicht funktionieren kann. Und da die Nachbarin auch nicht mehr die Jüngste ist, wird die Oma bald eine professionelle rundum Betreuung brauchen. Früher oder später wird der Tag kommen, wo eine Entscheidung getroffen werden muss. Ich weiss nicht, was wir weiter tun sollen… Gruß, Ronald


    KaMila
    Administrator

    Hi Vera,
    wird schwierig sein.. ältere Leute zu überzeugen ist schon eine kunst, sie können unheimlich stur sein. Ich kenne es von meiner Oma, die auch jegliche Hilfe ablehnt, obwohl wir es mit ihr doch gut meinen. Sie hatte auch eine polnische Haushaltshilfe für die Hausversorgung (Oma lebt in einem Haus in Sankt Augustin), die wurde dann aber auf ihren Wunsch entlassen und jetzt steht die Oma wieder alleine da ohne Unterstützung. Du kannst mit Deiner Schwester einfach zu der Oma hinfahren und versuchen ihr die Vorteile einer ausländische Pflegehilfe 24 h bzw. eines Aufenthalt im Pflegeheim zu zeigen. Und mal ganz ehrlich Vera, nicht jedes Altersheim ist schön, wenn da wer nicht hin will, kann ich es verstehen:-). Das ist dann auch oft eine Kostenfrage… Du musst vor allen Dingen eine Pflegestufe für deine Oma beantragen, der Antrag ist an die Pflegekasse in Sankt Augustin zu stellen. Mach den Antrag zuerst, denn dann wirst du sowieso warten, bis der Pflegebescheid kommt. Nur mit der Pflegestufe kannst Du Pflegegeld für Deine Oma bekommen (es sei denn ihr könntet es sich leisten). Eine 24 h Pflegerin aus Osteuropa ist eine gute Lösung für ältere Menschen und deren Familien. Und Pflegeheim? Tja.. da werden die Leute schonmal gerne wie im Krankenhaus in Mehrbettzimmern untergebracht wo sie bis zu ihrem Ende hinfristen….wer will das schon? Wenn sie oder ihr es Euch leisten könnt, dann versuche gleich eine Polin für die rund um die Uhr Pflege über eine Agentur zu kriegen. Die Pflegerin muss jedoch Kost und Logis frei bekommen (hat die Oma ein Zimmer frei?). Erst wenn Du Pflegebescheid bekommst (hoffentlich positiven) kriegst Du Geld für die häusliche Pflege durch fremde Kraft zurückerstattet. Es gibt ja auch immer noch so etwas wie Betreutes Wohnen, wo man zwar eine eigene kleine Wohnung im Heim hat, aber immer eine Pflegeperson zur Stelle ist, wenn man etwas braucht, Hausversorgung wird gehandhabt usw. kostet natürlich etwas mehr, ist aber menschenwürdiger, wenn man noch für sich selbst sorgen kann. Ich würde auch Betreuung daheim durch ambulanten Pflegedienst probieren, die kommen morgen, waschen, ziehen an usw. LG, KaMila


    Vera
    Administrator

    Meine Uroma braucht 24 h Seniorenbetreuung. Wie überzeuge ich sie, eine polnische 24 h Seniorenbetreuung für daheim zu organisieren? Sie ist in Sankt Augustin zu Hause. Ich möchte sie überzeugen, eine fremde Pflegehilfe einzustellen oder ins Pflegeheim zu gehen oder sich zumindest auf die Warteliste zu setzen…, denn sie kann nicht mehr alleine leben. Sie ist fast 89 und konnte bisher alleine wohnen und sich selbst versorgen. Ich und meine Schwester halfen ihr bei den nötigsten Dingen wie einkaufen, staubsaugen, reparaturarbeiten usw. Seit drei Monaten hat sie starke Rückenschmerzen und Arthrose, sie kann kaum mehr alleine aus dem Bett, hat viel abgenommen, weil ihr der Appetit fehlt. Sie verweigert seit ca zwei Wochen Nahrungsaufnahme. wir kochen für sie und bemühen uns, dass das Essen auch Schmeckt, sie sagt aber sie habe gerade gegessen (nicht wahr) und hat keinen Hunger. Sie nimmt starke Medikamente, die sie müde machen, sogar etwas apathisch und depressiv. Sie hat keinerlei Verwandte, Mann und Kinder sind leider schon verstorben. Ich versuche jetzt eine 24 h Seniorenbetreuerin zu organisieren, die ihr bei der täglichen Körperpflege hilft und ihr das Essen vorbereitet, weil ich 200 km weit entfernt wohne und nicht jeden Tag bei ihr vorbeischauen kann. Außerdem habe ich selbst Kinder und Familie, keine Zeit für mich. Ich möchte nicht, dass die Uroma im Altenheim ist, aber ich sehe keine Lösung, denn eine Altenpflegerin für zu Hause will sie eigentlich nicht. Ich würde sie gerne für den Fall des Falles im Pflegeheim anmelden, das wird ja nicht einfacher, je älter sie wird. aber sie will nicht. Da wartet man auf der Warteliste und es ist immerhin besser, so eine Möglichkeit zu haben oder? Ich kann nicht zusehen wie meine Uroma verwahrlost, ich möchte sie unterstützen… Die Kosten würden ja von der Pflegekasse übernommen werden. Was meint ihr wer kann mir Auskunft geben?

    Vera


    Tanja
    Administrator

    Guten Tag,

    zum Thema: polnische 24 std. Altenpflege in Göppingen. Der Deutsche Altenpflege-Monitor, eine repräsentative Umfrage unter den über 50-Jährigen, zeigte klar: nur 8 % wollen sich im Heim pflegen lassen. 70 % entscheiden sich für die Pflege zu Hause.

    Dies war jedoch im Jahre 2007. Was meint ihr, hat sich die Situation heute verändert?

    100.000 illegale Haushaltshilfen
    Pflegeheime genießen bei den meisten Menschen nicht den Ruf, den sie sich gerne wünschen. Es verging in den letzten Jahren ja auch kaum ein Monat, in dem nicht von unerfreulichen Ereignissen in Pflegeheimen zu hören war. Und als aufmerksamer Zeitungsleser gewinnt man nicht den Eindruck, dass sich daran im Kern etwas geändert hat. Die Gründe sind vielfältig, und der Ruf der Branche tut einem leid für jene Altenheime und Pflegedienste, die mit großem Elan gegen diese verbreitete Meinung ankämpfen. Tatsache ist aber auch, dass viele Familien für die Pflege ihrer Angehörigen einen anderen Weg gewählt haben: Man geht davon aus, dass etwa 100.000 illegale Kräfte aus Polen und anderen osteuropäischen Ländern in Deutschland das leisten, was andere Institutionen nicht leisten können. Warum ist das so?
    Pflegeheime sind teuer. Selbst wenn die Pflegekasse einen Teil der Kosten übernimmt, bleibt bei vielen Menschen eine Deckungslücke, die oft vierstellig ist. Und wenn die Familie nicht in der Lage ist, diese Kostenlücke zu füllen, muss verkauft werden, wofür ein Leben lang gearbeitet und gespart wurde: das eigene Heim.
    Kosten und Leistung im Pflegeheim stehen in keinem Verhältnis zueinander. Ein durchschnittlicher Platz im Pflegeheim kostet zwischen 2500 und 4000 Euro monatlich. Es gibt sicher gute Argumente, warum die Kosten so hoch sind, aber das Unverständnis darüber will sich trotzdem nicht verflüchtigen. Vor allem wenn man sieht und immer wieder lesen muss, dass viele Pflegeheime nur Verwahranstalten sind, in denen Zuwendung sich nach Minuten bemisst und der Tagesablauf vom Unternehmensberater festgelegt wird.
    Im Pflegeheim ist Endstation. Der Umzug ins Pflegeheim ist der letzte Umzug im Leben und jener, der am wenigsten gewünscht ist. Wen wundert es, dass der Mensch nach dieser Entwurzelung Kraft und Hoffnung verliert? Wer »im Heim landet«, so die Empfindung, ist endgültig alt, kostet nur noch und macht sich nicht mehr nützlich.

    Hoffe auf Meinungen von euch und Erfahrungsaustausch. Liebe Grüße, Tanja


    Saskia
    Administrator

    Hallo!

    ich und mein Mann haben schon einige 24h Pflege-Vermittlungsagenturen in Göppingen „getestet“. Leider gab es doch den ein oder anderen Betrüger oder Firmen die nicht seriös waren. Wir mussten alles sofort bezahlen und ständig wurden uns andere Pflegerinnen geschickt, die teilweise kein deutsch konnten. Einmal mussten wir sogar für 4 Monate im voraus zahlen, aber die Polin haben wir nach drei Wochen zurück nach Hause geschickt. Ich glaube eine polnische 24 Std. Altenpflegerin ist auf jeden Fall eine gute Lösung, wir haben einfach am Anfang etwas Pech gehabt. Meine an Demenz erkrankte Oma wollte dann eine 24h Pflegekraft aus Polen gar nicht annehmen. Dabei hat sich gerade diese Pflegerin wirklich aufopferungsvoll um die Oma gekümmert, aber wir mussten sie wieder heimschicken, weil die Oma sie einfach nicht akzeptieren wollte. Also Probleme mit der Altenpflege gibt es genug, von allen Seiten. Aber generell kann ich polnische fachliche 24 std. Altenpflege für zu Hause nur empfehlen, da es immer die beste und kostengünstigste Lösung ist. Die Betreuung durch polnische Pflegekräfte kann den Angehörigen viel viele helfen und sie unheimlich entlasten. Natürlich hängt es immer stark von der jeweiligen Pflegerin ab und auch von persönlichen Wünschen der zu pflegenden Person. Aber gleichzeitig gibt es in diesem Beruf viele schwarze Schafe. Ich war auch lange Zeit in der Altenbetreuung tätig, bin also keine Pflegekraft, sondern helfe bei einem ambulanten Pflegedienst den Pflegebedürftigen im Haushalt bzw. betreue diese. Bei allem Respekt vor der Arbeit der Pflegekräfte, bin ich doch sehr überrascht darüber, wie übererheblich diese gegenüber ausländischen ungeschulten Altenbetreuer bzw. 24 Std. Betreuerinnen auftreten, nur weil sie ein Examen abgelegt haben. Auch frage ich mich in vielen Fällen, warum manche Pflegepersonen den Pflegeberuf gewählt haben, sieht man sie im Umgang mit pflegebedürftigen Senioren und Seniorinnen…. was ist eure Meinung?

    Saskia

    als Antwort auf: Polnische 24 std. Altenpflege in Göppingen Nürtingen und Amstetten #3313

    Oma Renke
    Administrator

    Hallo!

    Da kann ich Dir nur zustimmen… ich finde es auch super, dass ihr so gute polnische 24 Std. Betreuungskräfte gefunden habt. Ich habe z.B. keinerlei Verwandte zur Hilfe oder auch nur Freunde (mit Freunde meine ich Personen, die mal aushelfen würden, wie ich es auch tun würde, aber es sind alles nur lockere Kontakte). Seit ich 62 bin, mache ich mir schon Gedanken, denn ich habe nie viel verdient und meine Rente ist dementsprechend. Meine Mutter ist 85 Jahre alt und wird auch eine Hilfe brauchen. Ich wünsche mir schon eine liebe polnische Frau, mit der man zusammen lebt, aber auch mal die Tür zumachen kann. Und jemand da ist, der den Notarzt anruft, wenn was mit meiner Mutter oder mir passiert. Meine Nachbarn haben den Schwiegervater in einer kleinen Wohnung in ihrem Haus, er ist 78 und kann nicht mehr klar denken, ist dement und daher verwirrt täglich mehr. Für die Nachbarn (er ist berufstätig, sie bereits Rentnerin, wesentlich älter) ist der Schwiegervater eine große Belastung, wenn er nachts vor der Tür steht. Die haben zur Zeit eine polnische Haushaltshilfe die stundenweise kommt und etwas hilft (Aufräumen, kochen, waschen usw), aber das genügt nicht. Ich frage mich, wie lange sie das durchhalten ohne Hilfe, ohne eine fachliche Betreuerin die 24 Stunden am Tag bei ihnen ist, denn der ältere Herr ist anstrengend und viel allein, weil er eben die Familie nervt. Es gibt viele ähnliche Fälle, auch in meiner Familie. Also die Möglichkeit der Einstellung von Polinnen für die rund um die Uhr Betreuung und Versorgung finde ich super, die Frage ist nur, wie die Polenfrauen das aushalten mit den 24 Stunden am Tag. Ich würde durchdrehen. Wenn man alt ist und auf fremde Hilfe angewiesen, bleibt meist nur das Altenheim oder Hilfe von einem ambulanten Pflegedienst, der jedoch meist nach einem exakten Zeitplan arbeitet und nur ca eine halbe Stunde oder sogar kürzer vor Ort ist. Eine Pflege durch Verwandte ist so unumgänglich, wenn man welche hat… ich habe keine… nur eine Tante in Amstetten… wer weiss was auf mich zukommt. Alles Gute für euch.

    Oma Renke


    Grace
    Administrator

    Hallo, wir waren auch in einer ähnlichen Situation. Ganz plötzlich brauchte meine Mutter eine rundum-Pflege daheim. Wir haben dann im Netz gesucht. Es war schwierig, unter den Unmengen von Agenturen eine seriöse Firma zu finden.

    Wir hatten große Schwierigkeiten bei der Wahl, haben 3 mal den Anbieter gewechselt, weil die Seniorenpflegerinnen nicht gut bezahlt wurden oder unfähiges Pflegepersonal vermittelt haben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man alle Probleme, die mit der polnischen Agentur bzw. mit den polnischen Pflegekräften auftreten, selbst regeln. Der Anbieter/Vermittler kümmert sich um nichts wenn die Probleme auftreten, und es treten viele auf… Die Frauen sind unerfahren, teilweise für die Pflege völlig ungeeignet, sprechen kaum deutsch und haben von Haushalt und Pflege wenig Ahnung. Nach dem Vertragsabschluss mit der Agentur und Zahlung der Vermittlungsgebühr ist die von uns gewählte polnische Seniorenpflegerin plötzlich nicht verfügbar, kann nicht kommen, krank oder verhindert, jemand in der Familie krank oder gestorben usw. Beanstandungen werden nicht gehandhabt, bis man die Nase voll hat und aufgeben möchte. CV / Profil der gewählten Pflegekräfte entspricht nicht der Wahrheit, keine oder mangelnde Sprachkenntnisse (obwohl als sehr gute angegeben). Und mangelnde Sprachkenntnisse können zu großen Missverständnissen (speziell mit Demenzkranken) führen. Ich kann nur raten – den Vertrag genau überprüfen und die neue Pflegekraft sehr genau kontrollieren. Zuerst mal mit der Pflegekraft telefonisch Kontakt aufnehmen – da kann man sich schon ein Bild von den Sprachkenntnissen machen. Dann die Angaben in den Profilen überprüfen, sich die Referenzen zeigen lassen, und sich um alles rechtzeitig kümmern. Nur so kann man vermeiden, dass man schwarze Schafe ins Haus bekommt… Nach langem hin und her haben wir eine wirklich gute Pflegekraft vermittelt bekommen – kompetent und liebevoll. Aber grundsätzlich sollte man aufpassen, weil die Agenturen sich aus allem raushalten und man hat ständig Ärger mit ihnen.

    Viel Glück bei der Suche! Grace


    Marie
    Administrator

    Ich finde auch nicht schlecht, eine Polin im Haus zu haben. Polnischer 24h Pflegedienst ist eher zuverlässig. Viele Pflegebedürftige sind auch sehr zufrieden mit der polnischen Pflegekraft 24h. Besonders bei demenzerkrankten Senioren nützt es wirklich nichts, wenn der ambulante Pflegedienst zweimal am Tag vorbei kommt, eine halbe Stunde bleibt und weg ist und der Pflegebedürftige sonst alleine ist. Und Pflegeheime sind… na ja… Das wünscht sich niemand von uns, oder …? Bei weglaufgefährdeten Dementen Senioren oder bei Alzheimer sind sogar nicht alle Pflegeheime ausreichend ausgestattet, um den Bewohner richtig zu schützen. Das Problem das ich sehe sind die mangelnden Sprachkenntnisse der polnischen Kräfte. Das macht die Pflege etwas kompliziert. Z.B wenn es eine neue Tablette gibt, und die Polnische Kraft sie nicht lesen kann? Was ist, wenn der Arzt nach Hause kommt, niemand sonst von den Angehörigen zu Hause ist, und die Pflegerin dem Arzt keine Auskunft geben kann? Bei der vollzeit-Pflege ist meines Erachtens wirklich erlerntes Pflegefachwissen erforderlich. Und dieses Fachwissen haben die polnischen Pflegekräfte wirklich nicht. Also das machen sie Fehler in der Pflege und man kann das ihnen nicht übel nehmen, da sie dies nicht gelernt haben. Die polnischen Pflegerinnen rund um die Uhr sind einfache Frauen und keine Krankenschwestern – das steht ausdrücklich in jedem Pflegevertrag mit der Agentur geschrieben und von Gesetz her ist so geregelt. Die Polinnen sind manchmal recht überfordert und kommen sozusagen wochenlang nicht zur Ruhe. Manche Deutsche möchten ihnen sogar ihre Freizeit wegnehmen, man denkt, dass sie 24 Stunden am Tag arbeiten sollen (Schlaf?). Ich meine, pflegen kann nicht jeder. Aber in vielen Fällen ist es gut, dass eine polnische Pflegerin im Haus ist. Aber die Behandlungspflege (Tabletten, Verbände) sollten dann unbedingt geschulte Pflegedienste übernehmen. Außerdem finde ich gut, dass einmal in der Woche der Pflegebedürftige von einer geschulten Pflegerin oder Pfleger gepflegt wird. Dann fällt sofort auf, wenn z.B. die Haut nicht gut gepflegt wird.

    Alles Gute, Maria

    als Antwort auf: Häusliche 24 Stunden-Pflege durch polnischen Pflegedienst in Kerpen #3304

    Mani
    Administrator

    außerdem beschäftigen sich die polnischen 24h-Betreuungskräfte für Senioren grundsätzlich mit der Grundpflege, die sind keine Krankenschwestern. Sie helfen also bei Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden, Kämen, Rasieren, Zahnpflege, Toilettengänge und Wechsel von Inkontinenzmaterial), Ernährung (sowohl die Zubereitung der Speisen, als auch Nahrungsaufnahme), Mobilität (selbständiges Aufstehen, Zu-Bett-Gehen, An- und Auskleiden, Verlassen des Hauses) und hauswirtschaftlicher Versorgung. Das letzte umfasst: einkaufen, Reinigung der Wohnung, spülen, auch ein- und ausräumen der Spülmaschine, staubsaugen, Versorgung der Zimmerpflanzen und der Haustiere, waschen der Wäsche und Kleidung, bügeln. Zusätzlich vereinbaren sie Termine beim Arzt und falls notwendig begleiten die betreuenden Senioren zu Ärzten, machen erforderliche Erledigungen in Ämtern, begleiten zu Kulturveranstaltungen (Kino, Konzerte, Familienfeste). Also ziemlich viel für eine Pflegerin, nicht wahr? Die polnischen 24h-Betreuungskräfte sind die meiste Zeit zu Hause bei dem Pflegebedürftigen. Auch wenn sie schon nach Feierabend im eigenem Zimmer etwas für sich nehmen, oder einfach mit dem Pflegebedürftigen gemeinsam fernsehen, dann bleibt das Bewusstsein, dass jemand im Notfall vor Ort ist.

    Gruß aus Kerpen. Mani

    als Antwort auf: Häusliche 24 Stunden-Pflege durch polnischen Pflegedienst in Kerpen #3303

    Mani
    Administrator

    Guten Tag

    ich weiss aus Erfahrung, dass die Begriffe polnische 24h-Betreuungskräfe für Senioren daheim, 24h Pflege aus Polen für zu Hause oder Rund um die Uhr Betreuung aus Osteuropa immer wieder zu Unklarheiten führen, wenn es um die Arbeitszeit für 24 Std Betreuung oder 24 Std Pflege geht. Überraschend weit verbreitet ist die Ansicht bei zu Pflegenden und deren Angehörigen, dass eine 24 Stunden Betreuung aus Polen tatsächlich 24 Stunden arbeitet. Aber welche Arbeitszeiten sind nun tatsächlich zwischen Pflegebedürftigen und Betreuungspersonen sinnvoll und für beide Seiten eine gute Lösung? Niemand kann 24 Stunden am Tag arbeiten, dass müsste doch schon allen Beteiligten klar sein… Natürlich kann die Betreuerin nicht rund um die Uhr arbeiten, sie ist wie z.b Nachts rufbereit, und ist dann behilflich. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden, dazu müssen auch die Ruhezeiten eingehalten werden, diese sind vorher zu vereinbaren.
    Mfg. Mani

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