Hallo
Ich brauche dringend Ratschläge bzgl. Umgang mit Alzheimer-kranken Familienmitgliedern. Seit gut drei Jahren wohnt die Oma (die Mutter meiner Frau) bei uns im Haus, wo sie ein eigenes, pflegegerecht eingerichtetes Zimmer hat. Alle anderen Zimmer und Küche nutzt sie mit uns gemeinsam. Sie ist bei uns eingezogen, weil uns auffiel, dass sie allein nicht mehr im Alltag zurecht kam. Wir haben eine polnische Haushaltshilfe zur Zeit, die die Hausversorgung macht, drei Mal die Woche kommt auch der ambulante Pflegedienst, aber wir überlegen gerade die Möglichkeit und Notwendigkeit der Einstellung von polnischen 24 Stunden Pflegediensten. Die ersten knapp zwei Jahre war das Zusammenleben mit der Oma recht unproblematisch: wir übernahmen eben die Alltagstätigkeiten für sie und halfen ihr beim Ankleiden, Waschen, den Rest machte die polnische Haushaltshilfe und der Pflegedienst und es funktionierte gut. Meine Schwiegermutter verhielt sich relativ ruhig, las hin und wieder und verbrachte viel Zeit mit der Familie, vor allem mit unseren zwei Kindern. Nur das Vergessen wurde in dieser Zeit immer schlimmer und sie erkannte manchmal Personen nicht mehr – ansonsten war das Zusammenleben aber sehr harmonisch. Seit gut einem Jahr jedoch hat sich ihr Zustand sehr verschlechtert. Wir waren mit ihr bei mehreren Ärzten und sie erhält auch Medikamente gegen die Demenz, doch mehr könne man laut Aussagen der Ärzte nicht tun. Nun ist sie schon seit einiger Zeit sehr aggressiv und unruhig – auch nachts! Sie erkennt unsere Kinder nicht mehr als ihre Enkel, was die Kinder (sie sind Teenager), sehr traurig macht. Hin und wieder weiß sie sogar noch nicht mal mehr, dass ich ihr Sohn bin und neulich hat sie zum ersten Mal ihre eigene Tochter (meine Frau) nicht mehr erkannt. In ein Pflegeheim wollen wir sie auf keinen Fall geben 24 Stunden Pflegedienst wäre uns wahrscheinlich zu teuer… professionelle Pflegebetreuung… eben… ich weiss nicht, ob wir uns diese finanziell leisten können… Hat jemand ähnliche Probleme?
Fred66
Hi Daria,
Ich glaube Du bist auf keinen Fall ein schlechter Mensch deswegen, weil Du die Pflege deiner Oma aufgeben willst. Ich möcht Dir dringen raten, private polnische Pflegekräfte zur 24 h Stundenpflege für zu Hause für Deine Oma einzusetzen. Das ist (fast) immer die beste Lösung für alle Betroffenen. Mein Vater verstarb vor 15 Jahren und seit seinem Tode beschäftige ich polnische 24 h Pflegekräfte für die Rund um die Uhr Betreuung meiner Mutter zu Hause in Neumünster. Nur es ist so, dass meine Mutter sich buchstäblich an mich klammert. Nach seinem Tode hatte die Mutter vor 10 Jahren eine schwere Krankheit und ich habe sie damals fast drei Jahre selber betreut. Sie erhielt vor ca sechs Jahren mit fast 80 Jahren eine neue Herzklappe und ist seit diesen sechs Jahren ein Pflegefall, Pflegestufe 3, ständig pflegebedürftig. Nach drei Jahren Alleinpflege habe die die Pflege aufgegeben und regelmäßig private polnische Pflegekräfte eingestellt, die bei der Mutter wohnen und sie 24 Stunden am Tag betreuen. Ich würde das niemals aushalten. Meine Mutter ist bösartig, es ist einen Person, die über Tratsch und Klatsch ihr Selbstwertgefühl aufbaut. Sie ist sehr glücklich, wenn die Pflegekraft wegen ihr heult. Es ist für die Pflegekräfte und für uns Angehörigen eine Hölle. Wenn ich und mein Mann in Urlaub fahren wollten, weigert sie sich alleine mit der Pflegekraft aus Polen in der Wohnung zu bleiben. Nur ihr Wohlergehen zählt. Mein Mann und ich haben drei Jahre für sie geputzt, gekocht gewaschen und alles andere sonst erledigt. Alles was wir taten, war nicht genug. Jetzt macht das eine fremde Pflegerin und egal was sie tut, es ist immer schlecht. Man wird schließlich depressiv davon. Eine der Polinnen, die wir hatten, hat nach vier Wochen den Job gekündigt und ist heulend nach Hause zurück gefahren. Ich kann dir nur raten, für Deine Oma eine akzeptable Lösung auch gegen ihren Willen zu suchen, damit Du dein eigenes Leben führen kannst.
Alles Liebe, LoNa
Guten Tag Wanda,
Wenn Ihr Pflegebedürftiger Vater, bedingt durch eine Demenzerkrankung, nicht mehr allein für sich entscheiden kann, braucht er einen Vormund, dh. einen gesetzlichen Betreuer. Auf einen gesetzlichen Betreuer kann jedoch verzichtet werden, wenn Ihr Vater im Vorfeld die wichtigsten Dinge geregelt hat. Zu diesen wichtigen Dingen gehören:
das Erteilen einer Kontovollmacht (muss bei der Bank oder Sparkasse auf banküblichen Formularen geregelt werden),
eine Vorsorgevollmacht (mit einer Vorsorgevollmacht kann Ihr Vater Angehörige zu Handlungen in von ihm bestimmten Aufgabenbereichen bevollmächtigen),
eine Patientenverfügung (mit einer Patientenverfügung regelt er, welche medizinischen Behandlungen er in bestimmten Fällen bekommen oder nicht bekommen möchte).
Ein Betreuer muss laut Gesetz nur eingesetzt werden, wenn er erforderlich ist. Dies ist jedoch in der Regel nicht mehr notwendig, wenn Ihr Vater Vollmachten erteilt hat.
Auch für Sie als Angehörige kann es eine Erleichterung sein, wenn Sie wissen, was Ihr Vater in bestimmten Situationen gewollt hätte, hätte er selbst noch entscheiden können. Versuchen Sie, mit Ihrem Vater ins Gespräch zu kommen unter dem Motto „Was wäre, wenn…?”. Ihr Vater könnte z.B. festlegen, dass er auf keinen Fall im Pflegeheim ein Doppelzimmer bewohnen möchte. Oder er könnte sagen, dass er keine künstliche Ernährung wünscht, wenn er selbst nicht mehr essen kann.
Die Betreuungsvereine in den Gemeinden beraten zu diesem Thema. Fragen Sie beim Amtsgericht oder bei der Stadtverwaltung (Betreuungsstelle) nach den Adressen von Betreuungsvereinen.
Ich hoffe etwas weitergeholfen zu haben.
Mfg. Werner Jade
Hallo Forum,
und bei mir ist das Problem anders. Und zwar ist mein Vater zur Zeit derart dement geworden, dass er seine Pflegesituation gar nicht versteht. Ich möchte für ihn eine 24 Stundenpflege für zu Hause in Konstanz arrangieren, er lehnt aber jegliche fremde Hilfe ab. Was sollte man eigentlich tun, wenn der Pflegebedürftige für sich selbst alleine nicht mehr entscheiden kann?
Wanda
Meine 83 jährige Mutter wohnhaft in Dessau-Roßlau hatte nach einem leichten Schlaganfall ein Medikament verschrieben bekommen, es hiess axura oder ähnlich. In der darauffolgenden Zeit war sie wie ruhiggestellt. Verbesserungen des Gedächtnisses ließen sich nicht feststellen, nur ihre Klagen darüber hatten aufgehört. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt fiel mir auf, dass sie wie aufgewacht wirkte. Bewegungsdrang und Kommunikationsfähigkeit waren zurückgekehrt. Ich glaube es ist viel besser, die Mutter zu hause durch fremde 24 Std. Pflegedienste pflegen zu lassen plus Medikamente zu geben, als in ein Pflegeheim abzugeben. Das kann ja immer warten. Solange es geht sollte die pflegebedürftige Person in gewohnter Umgebung daheim leben. Wir haben das Medikament abgesetzt, weil die Mutter es eigenmächtig total verweigert hat. Unserer Betreuerin aus Polen, die sie 24 Stunden am Tag zu Hause pflegte, ist es nicht gelungen, sie zur Einnahme von Medikamenten zu überreden. Allerdings gibt es da Nebenwirkungen wie am Anfang totale Geschmackslosigkeit, bis auf das Mindeste reduzierte Hygiene, Interessenlosigkeit, kein wahrnehmbares Müdigkeitsgefühl, die Spannung für ein normales Leben wich der totalen Gleichgültigkeit. Also da sind positive und negative Seiten des Ganzen. Der behandelnde hat Arzt gemeint meint, die totale Vergesslichkeit also die Demenz meiner Mutter käme von der Einnahme so vieler Tabletten in der Vergangenheit. Man muss sehr aufpassen und beobachten was mit dem Kranken passiert und ggf. abstellen.
Alles Gute
Raffi
Hallo Forum
Meine demente 76 jährige Mutter hat mich teilweise nicht mehr erkannt, die sie pflegende 24-Stunden-Betreuerin aus Polen auch nicht (mein Vater ist im vorigen Jahr verstorben), schlief fast den ganzen Tag, lief ziellos des nachts durch die Wohnung und kotete überall hin. Sie redete ziemlich wirr, hörte Stimmen und Streiterei und aß und trank sehr wenig. Ich und mein Bruder haben sie in die Klinik gebracht, in der sie laut Aussage der Ärzte seit drei Wochen mit Medikamenten täglich behandelt wurde. Wenn wir sie besuchen, erkennt sie uns wieder, ist wieder agil, nimmt am Leben teil und möchte auch wieder nach hause. Sie redet immer noch ziemlich wirr, aber alles andere hat sich gebessert. Nebenwirkungen habe ich keine festgestellt, da die Zeit wahrscheinlich noch zu kurz ist. Also vor allen Dingen – zum Arzt gehen und behandeln lassen…
Lg, Sabine
Lieber Marco,
ich glaube Du sollst dafür sorgen, dass die Eltern alles haben, was sie benötigen und ansonsten leb dein Leben, sonst ist dieses vorbei, bevor du dich richtig umgesehen hast. Altenpflege 24h zu Hause durch polnische Betreuungskraft ist das beste was es in dieser Situation gibt. Aber wenn sie das richtige für sie ablehnen, auch betreutes Wohnen, dann mach dir keine Sorgen mehr. Klingt hart, aber ich weiss, wovon ich rede! die Eltern haben keinen Anspruch darauf, daß sich die Kinder für sie aufopfern…. Aber in Anbetracht ihres Alters sollten bestimmte Notwendigkeiten wenigstens organisiert und delegiert werden. Und damit meine ich eben: ambulante Pflege und teilzeit bzw. vollzeit Seniorenbetreuung 24 Std. zu Hause durch polnische Betreuungskräfte (oder rumänische, slowakische usw.).
Also: laß dich nicht kaputt machen 🙂
Lg Schorsch
Hey Heinrich,
bzgl. der vollzeit Seniorenbetreuung zu Hause wende Dich einfach direkt an eine der Agenturen in Marl, das ist was ich Dir raten kann. Oder besser gleich an mehrere, da kriegst Du gleich diverse Angebote zwischen den Du wählen kannst. Bei mir ist es so, dass ich Einzelkind bin und diejenige, die ihre alten Eltern mittlerweile 79 und 80 Jahre, immerzu betreuen muß. Sie wohnen zwar noch in einem Haus in Marl, haben einmal die Woche eine polnische Haushaltshilfe bzw. Putzfrau, und kommen noch so mehr schlecht als recht zurande. Ansonsten klammern sich die beiden an mich, jammern jeden Tag, wie mies es ist, dabei sind sie noch einigermaßen gut drauf. Ich hatte mir vorgestellt meinen Ruhestand, der für mich jetzt eintrat, zu genießen, und auch mal alle Dinge zu tun, die ich während meiner Berufstätigkeit nicht tun konnte, wie mal Reisen etc. Nun fixieren sich die Eltern so sehr auf mich, daß ich immerzu anwesend sein muß, da sie auch so schlecht laufen können, kann ich sie ja auch nicht überall mitnehmen. Wie kann ich nun dieses Problem lösen? Den Einsatz einer rund um die Uhr Pflegerin aus Polen für die Betreuung daheim oder alternativ betreutes wohnen lehnen die beiden rundweg ab! Ich fühle mich jetzt schon dermaßen überlastet….Jeden Tag jammern sie, warum ich nicht anrufe usw. dabei bin ich bei ihnen drei Mal in der Woche zu Besuch und helfe aus so gut ich kann. Wie handhaben die anderen dieses Problem? Danke im voraus für eure Hilfe!
Marco D.
Hallo Nino,
meine demente Mutter habe ich am Anfang alleine gepflegt, dann haben wir 24h Pflegekräfte aus Polen für häusliche rundum Pflege meiner Mutter eingesetzt. Die polnische Pflegekraft hat sich um die Mutter sehr gut gekümmert, musste dann aber irgendwann zurück nach Polen fahren, da ihre eigene Mutter krank wurde und somit haben wir eine so große Stütze verloren. Meine Eltern mussten sich vor 2 Jahren trennen, da es mit meiner Mutter daheim einfach nicht mehr ging. Sie waren damals Mutter 72 und Vater 75 Jahre alt. Mutter ist zur Zeit in einem Pflegeheim, wo es eine halboffene geriatrische Station gibt, das bedeutet die dementen Heimbewohner können sich im ganzen Haus bewegen, können sogar in den eingezäunten Garten hinaus, aber im oberen Stockwerk gibt es eben auch noch Appartments bzw. Zimmer für die „normalen“ pflegebedürftigen Bewohner. Das Pflegepersonal ist sehr nett und hilfsbereit. Mein Vater ist eigentlich auch vielleicht nicht pflegebedürftig aber hilfsbedürftig und müsste auch zu Hause eine Pflegehilfe aus Osteuropa für die rund um die Uhr Betreuung haben. Meine Mutter war Anfangs sehr aggressiv und eine ambulante Pflege zu Hause war nicht möglich, auch eine 24 Pflegekraft aus Polen konnte mit ihr nicht umgehen, da sie jegliche Hilfestellung, auch von mir und meinem Bruder heftig abgelehnt hat. Im Pflegeheim scheint sie sich gut eingelebt zu haben, was allerdings gute paar Monate dauerte. Am Anfang war es sehr schwer. Sie fühlte sich dort hilflos und fremden Menschen überlassen, obwohl ja das Pflegepersonal immer verfügbar war. Mit den polnischen 24h Pflegerinnen für die häusliche Pflege da hat deine Freundin offensichtlich einfach Pech gehab, ich bin der Meinung, dass du doch probieren solltest, bis Du jemand findest, der euch passt.
Oder gibt es nicht in Ratingen eine Demenz bzw. Alzheimer Beratungsstelle, wo du mal vorbeischauen kannst und evt. auch Tips für eine stationäre Unterbringung bekommst? Letztendlich ist alles natürlich auch eine Kostenfrage, ich wünsche Dir auf jeden Fall Glück bei der Suche.
Lesja
Hallo an Alle
Ich möchte kurz beschreiben wie es mit uns geht….Mein pflegebedürftiger Vater hatte eine 24-h-Altenpflege daheim in Düren über ein Jahr lang, es hat sehr gut funktioniert und wir waren mit den Pflegeleistungen der Altenpflegerin (eine Dame aus Polen) sehr zufrieden. Da sich aber sein Gesundheitszustand drastisch verschlechtert hat, haben wir irgendwann beschlossen, ihn doch in einem Pflegeheim unterzubringen. Nun ist er in einem Pflegeheim speziell für Demenz Kranke. Ich meine, der Vater ist dort gut aufgehoben, obwohl sich sein Zustand durch die räumliche Veränderung noch verschlechtert hat. Er schläft sehr häufig-auch tagsüber am Tisch, benötigt Hilfe beim Essen und läuft nicht mehr. Das alles innerhalb eines Monats…im Pflegeheim. Aber ich glaube, bei der 24h Pflege zu hause durch eine 24-h-Altenpflegerin aus Polen wäre es noch schlimmer geworden. Leider kam noch ein Krankenhausaufenthalt dazwischen, die Pflegerin musste entlassen werden. Der Aufenthalt im Krankenhaus hat dem Vater aber überhaupt nicht gut getan hat. Der Vater war völlig irritiert über die Ärzte und Krankenschwestern und konnte dann nicht mehr laufen. Meine Mutter, die sich jahrelang geweigert hat, die Krankheit des Vaters zu akzeptieren, ist sehr depressiv geworden. Leider zeigt sich dies auch in einer starken Schimpferei, Meckerei und verbaler Aggression gegenüber mir und anderen Familienmitgliedern. Ich als einziger Sohn bin ihr Ventil. Es macht mich echt sauer, dass sie so ständig mit mir schimpft, Vorwürfe macht und alles negativ sieht. Die Mutter erkennt meine ständige Unterstützung überhaupt nicht an, Dankbarkeit kann ich nicht erwarten. Vorige Woche rief mich der Heimleiter an, dass sie den Vater gerne auf Pflegestufe 3 setzen lassen möchten. Die Mutter erfuhr vom Telefonat und fühlte sich natürlich übergangen – wieso und warum wird das nicht mit mir besprochen…? Ich mußte mir wieder alte Geschichten anhören bis es dann knallte – Mutter hat den Hörer wütend aufgelegt. Ich frage mich langsam, ob dieses Verhalten der Mutter noch normal ist oder ob auch sie eine Demenz entwickelt, weil sie so aggressiv wird. Mutter ist mittlerweile 83 Jahre alt, ich befürchte, dass auch sie eine rund um die Uhr Pflege zu Hause brauchen wird. Der Gedanke macht mir schon jetzt Angst, es sieht danach aus, dass ich bald wieder an den Einsatz einer 24 Stunden Betreuerin aus Polen oder Rumänien für die Mama denken muss.. Ich gehe nervlich kaputt. Hat jemand ähnliche Erfahrungen im Umgang mit agressiven und depressiven Mutter?
Helmut
Liebe Tamara,
ich mache mir auch Gedanken darüber, wie ich meiner dementen Mutter helfen kann. Sie lehnt auch jede auswärtige Hilfe ab und will von einer polnischen Haushaltshilfe bzw. 24h-Pflegedienst nicht hören, da sie nicht zu verstehen scheint, dass sie diese Hilfe braucht. Ich habe mir auch überlegt, ob vielleicht doch ein Pflegeheim in Frage kommt. Dafür gibt es gute Gründe. Meine Mutter ist auf meine Hilfe angewiesen und ich kann nicht 24 Stunden am Tag für sie verfügbar sein. Bei uns gibt es auch keine Angehörigen außer mir und meiner Schwester, die die Pflege übernehmen können, aber meine Schwester wohnt sehr weit entfernt und kommt nur alle zwei Monate zu Besuch. Ich hatte mal eine Tante (die ist bereits verstorben), die wollte bewußt in ein Pflegeheim, weil sie der Familie nicht zur Last fallen wollte. Sie wurde auch in einem Pflegeheim in Iserlohn untergebracht, allerdings fühlte sie sich dort nicht wohl und verstarb nach einem halben Jahr Aufenthalt. Ich möchte das meiner Mutter doch ersparen. In Iserlohn gibt es mittlerweile viele Pflegeheime, von einfachen Wohngruppen bis hin zu luxuriösen Apartments. Ich habe mich über die Kosten schon informiert und schon alleine aus Kostengründen kommt ein Pflegeheim für uns nicht in Frage. Was übrig bleibt ist die Pflege zu Hause und Versorgung durch Angehörige oder der Einsatz einer lieben polnischen Pflegekraft für die Vollzeit-Pflege zu Hause, die im Hause mitwohnen würde und 24 Stunden am Tag für die Mutter da wäre. Meine Mutter möchte – wie die meisten älteren pflegebedürftigen Menschen – in den eigenen vier Wänden versorgt werden, am liebsten von der Familie. Das ist doch verständlich, oder ? Wir bekommen teilweise Hilfe durch ambulante Pflegedienste, die 2 mal täglich kommen und bei der Körperpflege helfen. Allerdings lehnt meine Mutter diese Hilfe auch ab und es gibt viel Streß und Streit deswegen. An manchen Tage läßt sie sich gar nicht anfassen durch die Pflegerinnen vom ambulanten Pflegedienst und ich kann da nichts machen. Also ich muss sagen, es ist eine große Belastung für mich diese intensive Pflege, sehr zeitraubend und auch emotional eine Herausforderung für ich und auch für meinen Mann. Ich habe mir vorgenommen, zuerst einmal eine polnische Haushaltshilfe stundenweise kommen zu lassen, damit sich die Mutter an sie etwas gewöhnen kann. Erst nach einer Zeit würde ich (zuerst probeweise) einen 24-Pflegedienst für Alzheimerkranke über eine Agentur bestellen.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft, lg. Laryssa
Liebes Forum,
Die aktuelle Situation bei uns: ich suche nach einer Vollzeitpflege zu Hause für meinen Vater in Salzgitter durch eine polnische 24 Std. Altenpflegerin oder -Pfleger. Zur Zeit haben wir eine Betreuung ca 2-3 mal die Woche ein paar Stunden, eine Haushaltshilfe einfach, damit das Haus sauber ist und ihm jemand bei Einkaufen und allem möglichen hilft. Wir haben bereits vier osteuropäische 24 Std. Altenpflegerinnen hinter uns, drei Polinnen und eine Slowakin.
Mein Vater ist 89 Jahre alt, geistig in Ordnung, nur körperlich geht es ihm nicht mehr so gut wie früher. Aber ich möchte sicher sein, dass mein Vater Hilfe beim waschen im Haushalt hat. Er ist vor vier Wochen gefallen und hat zwei Wochen im Krankenhaus verbracht. Das Problem ist allerdings, dass mein Vater die Altenpflegerinnen nicht leiden kann und sich ständig über sie beschwert. Die letzte Pflegekraft, die Slowakin, wollte er nicht mehr sehen und wir haben sie nach Hause schicken müssen. Nun suchen wir wieder nach neuer Betreuung. Die Slowakin hat sogar den Vater im Krankenhaus besucht und war sehr lieb zu ihm, sobald er sich aber besser fühlt, will er die Betreuerin nicht mehr sehen, lehnt die Hilfe rigoros ab, wird gegenüber der Pflegekraft und vor allem aber mir aggressiv, schreit, behauptet Fremden gegenüber wir würden ihn in seiner Freiheit einschränken usw. Ich mache mir ständig Gedanken was ich falsch mache, ich weiß der Vater braucht Hilfe und Betreuung und ich möchte einfach die Sicherheit haben, das jemand nach ihm sieht und immer für ihn verfügbar ist, denn ich kann das nicht täglich machen, da ich beruflich ständig unterwegs bin. Auch sonst habe ich nicht die Kraft dazu. Vor allem da ich alles nicht recht machen kann. Für meinen Vater ist alles falsch was ich mache – Rezepte holen, Tür aufmachen, ins Bett helfen und Haushalt machen, duschen oder baden, egal, alles was ich mache ist falsch…. Ich kann ja den Vater doch nicht einfach machen lassen, bis er fällt und ich ihn nicht hochheben kann, oder wieder die Feuerwehr kommt… Also wenn er die neue polnische 24h Altenpflegerin wieder mal ablehnt, da.. ich weiss nicht… ich bin fertig, ich werde ausziehen…
Und wie ist es bei euch mit der Pflege?
Vielen Dank. Joran G.
Hallo!
wir suchen auch eine häusliche Pflegehilfe 24 h aus Polen für Recklinghausen wo unsere ganze Familie lebt. Bei uns läuft es so, dass wir seit zwei Jahren von einem Krankheitsdisaster ins andere schlittern. Vor zwei Jahren hatte mein Opa einen Unfall, der ihn fast das Leben gekostet hat. Drei Monate war er im Tiefschlaf, mühselige Therapien wurden gemacht, nun ist er gott sei dank wieder gesund. Ein Jahr später hatte meine Mutter auch einen Unfall, Opa hat mal bei uns öfters geschlafen, um ihr zu helfen, hat Tag und Nacht mit meiner Oma telefoniert, die dann auch um 6 Uhr morgens schon bei uns da war. Ich war Tag und Nacht die Ansprechperson. Wir haben einen Familienbetrieb in Recklinghausen, so konnte ich nicht immer da sein, das ist für mich sehr belastend, aus der Firma nicht rauskommen zu können. Und jetzt noch die Krankheit meines halb dementen Vaters, die sich zu einer Hauspflege rund um die Uhr entwickelt hat. Eine häusliche Pflegehilfe aus Polen wurde bereits über eine Agentur in Recklinghausen bestellt. Die Pflegerin aus Polen kommt zu uns nächste Woche und wir werden sehen, ob und wie solche Betreuung zu Hause funktioniert. Ich bin mittlerweile so fertig, dass ich schon heule, weil ich kein Brot zu Hause habe und einkaufen gehen muss wenn ich totmüde bin. Ich hab mir auch schon gesagt, ich mache nicht mehr, komme was wolle, ich muss diesem Trudel rauskommen. Mein Vater braucht wirklich Hilfe Tag und Nacht, ist sehr anstrengend, ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit bis nichts mehr geht. Ich hoffe, dass die Hauptlast dann die Pflegekraft tragen wird, die meinen Vater ganztägig betreuen wird. In den letzten Wochen hat sich unsere häusliche Situation dramatisch verschlechtert – ich bin erkrankt und kann auch aus rein beruflichen Gründen nicht die volle Pflege übernehmen, meine Schwester wohnt weit entfernt. Zur Zeit ist eine polnische Haushaltshilfe 2 mal Tag im Haus, die haben wir schon gekündigt, da wie gesagt, die polnische Pflegehilfe zieht in einer Woche bei uns ein. Wir wollen auch die Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege womöglich in Anspruch nehmen, alles halt, was uns gesetzlich zusteht. So läuft es bei uns im Moment und ich freue mich schon jetzt auf die Ankunft der Dame aus Polen und ihre Hilfe.
Hoffentlich wird es klappen. Viele Grüße, Martina
Hallo Forum!
Ich habe gerade einen Artikel über die Pflege und Pflegebedürftigkeit in Deutschland in Süddeutsche Zeitung entdeckt, der mich sehr erfreut hat: „Es ist eine Schande, wie in Deutschland Pflegebedürftige behandelt werden“. Also ein heisses Thema für uns Betroffene, denn viele von uns stehen vor der Entscheidung: selbst pflegen, polnischen 24h-Pflegedienst einstellen oder – leider – ins Pflegeheim „abschieben“. Geeignet auch für Diejenigen, die vielleicht auch noch mit machen und es noch nicht wissen.
„Das Problem ist keineswegs neu. Seit vielen Jahrzehnten schon wird auf unzureichende Personalschlüssel in Pflegeheimen hingewiesen. Wenn sich auf Dauer wenige Pfleger um viele Bewohner kümmern müssen, sind Überforderung und Überlastung programmiert. Bereits in der Ausbildung fühlen sich viele angehende Pfleger ausgebeutet und ausgebrannt, viele sehen sich dazu gezwungen, ihr Berufsethos schon zu diesem Zeitpunkt zu verraten, wo die Pflege noch gar nicht ihr Beruf ist. Dass dann kaum jemand Lust zu einem Job in der Pflege hat, kann nicht verwundern.
Eine wünschenswerte und zufriedenstellende Versorgung schwer pflegebedürftiger Menschen kann nicht mit minimaler personeller Besetzung durchgeführt werden. Dass man davon nichts wisse, kann kein Politiker und kein Pflegewissenschaftler ernsthaft behaupten. Es gibt in diesem Punkt kein Erkenntnisproblem, es gibt ein Handlungsproblem. Jeder, der es will, kann sich täglich unangemeldet vor Ort von den zum Teil unverantwortlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen in zahlreichen Pflegeheimen persönlich überzeugen. Ich bin immer wieder fassungslos, dass so viele Menschen, die „in der Pflege“ Verantwortung übernommen haben, darüber Bescheid wissen, aber zugleich wegschauen, schweigen und letzten Endes sogar mitmachen.“
Der Rest ist hier zu lesen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/aussenansicht-allein-im-heim-1.2698990
Gruß an alle Betroffenen
Ulrik
Hallo,
das ist egal, ob du den Pflegebedürftigen selbst pflegst oder eine 24h Seniorenbetreuerin bzw. Pflegekraft aus Osteuropa (Polen, Slowakei, Ungarn usw.) einstellst, beides kann vom Pflegegeld finanziert werden. Dazu gibt es noch andere Möglichkeiten wenn Deine Tante krankheitsbedingt nicht pflegen kann, zB. die Kurzzeitpflege. Am besten sich bei der Pflegeversicherung vor Ort in Oberhausen erkundigen!
M.